Storchennest Schmedenstedt

In Schmedenstedt gibt es einen Storchenhorst, welcher immer
wieder von Storchenpaaren zur Brut aufgesucht wird. Bei Danny
Baumgart in der Wendenstraße 8 auf dem Dach ist das
Storchennest gelegen. Danny Baumgart hat am 12.02.2018 die
Nisthilfe bei sich auf dem Dachfirst mit einem „Dachreiter“
befestigt und errichtet. Die Idee für die Errichtung der Nisthilfe
kam Danny Ende des Jahres 2017, welche er im darauffolgenden
Jahr umgesetzt hat. Er war früher als kleines Kind mit seinem
Vater immer nach Abbensen und Rietze gefahren, um die damals
einzig beiden Storchennester im Landkreis Peine zu bestaunen,
daher kam auch sein großes Interesse für die Störche. Der Horst
ragt in 12 Metern Höhe über den Dächern Schmedenstedts und
ist in den vergangenen Jahren immer öfter von Storchenpaaren
angenommen worden. In den Jahren 2018 und 2019 gab esimmer
wieder kurze Besuche von Störchen auf der Nisthilfe, jedoch
ohne eine Brut. Im Jahr 2020 waren dann erstmalig zwei
Storchenpaare für einen längeren Zeitraum in Schmedenstedt.
Jeweils 5 Wochen waren beide Storchenpaare auf dem Horst
zuhause, jedoch beide Male ohne eine Brut. Seit September 2020
teilt Danny Baumgart die Entwicklungen und Aktivitäten auf
dem Strochennest auf seinem Dach auch vielen Interessierten im
Internet auf Facebook mit, dabei kann man hautnah dabei sein,
wenn es Neuigkeiten gibt, denn Danny hat auch eine Kamera am
Nest angebracht, sodass man per Foto und Video das tolle
Naturschauspiel live bestaunen kann. Im Jahr 2021 war es dann
endlich so weit, das Storchennest Schmedenstedt hatte das
allererste Mal ein Storchenpaar zu Gast, welche sich über eine
erfolgreiche Brut freuen konnten. Im April legte das
Storchenpaar „Trudi und Rudi“ die Eier in der Nisthilfe und
begannen mit der Brut. Trotz zahlreicher Angriffe von
unerfahrenen, jungen Störchen konnten die Eier beschützt
werden. Im Mai 2021 war es dann so weit, am 17.05. morgens,
schlüpfte der erste kleine Storch in Schmedenstedt. In den
folgenden Tagen schlüpften auch seine 3 Geschwister erfolgreich
und ohne Komplikationen. Die vier Jungstörche entwickelten
sich in den darauffolgenden Wochen prächtig und wurden
am 18.06.2021 im Alter von 4,5 Wochen beringt, dadurch können sie
identifiziert werden und sind unwiderruflich für immer mit
Schmedenstedt verbunden. Nachdem der wenige Gramm leichte Ring
am Bein angelegt wurde (in ungeraden Jahren am linken Bein und in
geraden Jahren am rechten Bein), wurde noch der Allgemeinzustand
der Jungtiere überprüft, hierbei werden Schnabel und Beine
kontrolliert und ggf. gesäubert. Des Weiteren wurde durch die Eltern
eingebrachter Unrat wie z.B. Plastikreste oder Schnüre aus dem Nest
entfernt. Am 23 Juli 2021 waren alle vier Jungstörche bereit, nach
ersten Flugversuchen, nun mit langen Flügen „flügge zu werden“ und
machten fortan den Luftraum über Schmedenstedt unsicher. Somit
kamen alle gelegten Eier des Schmedenstedter Storchenpaares „Trudi
und Rudi“ sicher durch die Brut und durch die Aufzucht. Ende August
2021 traten dann alle Störche ihre große Reise in ihr Überwinterungsgebiet im Süden an. Seit dem 05.03. 2022 klappert es wieder in Schmedenstedt. Unser Brutstorch Rudi, aus dem vergangenen Jahr, kehrte am 05.03. gegen 16 Uhr aus dem Winterquartier zu seinem Horst zurück. Sofort fing er an, das Nest für die kommende Brut vorzubereiten. Mit Stöckern und Heu wurde die Nisthilfe ausgebaut. Am 19.03. verließ er gegen 13 Uhr das Nest und kehrte erst abends in der Dämmerung zurück. Bei seiner Landung wurde leider schnell klar, dass etwas nicht stimmt, sein linkes Bein war unterhalb des Gelenks gebrochen. Bei solch schweren Verletzungen gibt es für Störche eigentlich keine Überlebenschance, sie benötigen als
Schreitvögel ihre Beine um Nahrung zu finden. Am 20.03. verließ er
Schmedenstedt und hielt sich für ca. eine Woche in Rosenthal auf. Am
29.03. kehrte er wieder zurück und versuchte in den folgenden Tagen
Nahrung in den Wiesen entlang der Pisser zu finden. Eigentlich ein
aussichtsloses Unterfangen mit dieser schwerwiegenden Verletzung.
Er schaffte es anscheinend trotz Verletzung genug Nahrung zum
Überleben zu finden, denn glücklicherweise war das Wetter in dieser
Zeit sehr regnerisch, welches ihm die Futtersuche und -angebot
erleichterte. Am 08.04., einen Tag früher als im vergangenen Jahr,
kehrte unsere Brutstörchin Trudi zurück nach Schmedenstedt. Sie
kümmert sich sehr gut um ihn und hat sehr viel Geduld. Selbst die
Paarung wird trotz seiner Verletzung fleißig geübt, sodass in den
folgenden Tagen ein Storchenei im Nest lag. Jedoch wurde die
liebevolle und friedliche Zweisamkeit schnell gestört, denn seit dem
11.04. müssen die Beiden bei heftigen Kämpfen ihr Nest verteidigen.
Der Rivale ist ein im Jahr 2018 in dem Ortsteil Velstove, bei
Wolfsburg, beringtes Männchen mit der Ringnummer DEW 7T977.
Bei diesen Kämpfen ging leider auch das erste Ei der Beiden kaputt.
Mittlerweile liegen aber glücklicherweise drei neue Eier im Nest. Ob
diese auch wirklich befruchtet sind, wird sich nach spätestens 32
Tagen zeigen. Zudem hoffen wir, dass der Brutstorch Rudi auch
weiterhin fit und vital bleibt und ihm die Verletzung nicht zu sehr
zusetzt. Auf der Facebookseite „Storchennest Schmedenstedt“
bekommen Sie immer aktuelle Informationen und Fotos über die
Störche in und um Schmedenstedt. Aber auch hier auf unserer Schmedenstedtseite soll es in Zukunft immer wieder einen kleinen Beitrag zu Neuigkeiten und Entwicklungen auf dem Storchennest Schmedenstedt geben.

Kontaktdaten:

Danny Baumgart

Wendenstraße 8

31226 Peine-Schmedenstedt

Telefonnummer: 01774281312

4 Gedanken zu „Storchennest Schmedenstedt“

  1. Hallo Danny!
    Schön, daß die Störche hier in Schmedenstedt wieder brüten!
    Ich habe eine grundsätzliche Frage:
    Dürfte ich auf meinem Hausdach ohne jemandes Genehmigung
    eine Vorrichtung für ein Storchennest montieren?
    Andere Frage:Wäre es nicht möglich, auf Wiesen im Süden und
    Südwesten von Schmedenstedt einen oder zwei Masten mit
    Plattform aufzustellen?Das behindert den bzw. die Nutzer doch
    kaum beim Mähen der Wiesen.Parallel zum Pisserbach sind die
    Störche (und Grau- sowie Silberreiher) doch am häufigsten bei
    der Futtersuche zu beobachten.Kurz hinter dem Ortsausgang
    Richtung Münstedt steht links (noch!) ein Hochsitz, auf dem
    oft ein Storch ausgeruht oder Ausschau gehalten hat.Das wäre
    doch z.B. ein Standort für einen Nistmast (alter Telefonmast
    o.ä.)…
    Mit freundlichen Grüßen
    Herbert

    1. Hallo Herbert,

      vielen Dank für Dein Interesse an den Störchen.
      Beim Aufstellen einer Nisthilfe gibt es einiges zu beachten. Der wichtigste Punkt, ist die Nahrungssituation. Als Faustformel gilt im Umkreis von 5 km ein Storchenpaar. Um ausreichend Nahrung für sich oder die Jungtiere zu finden legt ein Storch zwar viele Kilometer zurück aber würde sich wenn es eng wird auf einer Mülldeponie bedienen. Hier verwechseln sie Gummiringe und Schläuche mit Regenwürmern und können daran qualvoll verenden. Ein Ausgewachsener Storch benötigt am Tag ca. 750 Gramm Nahrung. Ein Jungstörche sogar bis zu 1 Kilogramm pro Tag. Dies kann ein Ökosystem aus dem Gleichgewicht bringen.
      Ein anderer wichtiger Punkt ist, dass Revierverhalten von einigen Störchen. Dadurch kann es zu schweren Kämpfen untereinander kommen. Diese enden leider nicht selten mit dem Tod oder der Vertreibung eines Paares. Auch ständige Störungen wärend der Brut könnten zu Brutabbrüchen führen. In Regionen mit mehreren Nestern ( Wendeburg) haben sich die Störche “ natürlich“ohne Nisthilfen angesiedelt. Die Nisthilfen wurden meist erst nachträglich gebaut da die Nester auf ungeeigneten Plätzen zum Beispiel Schornsteinen errichtet wurden.

      Es ist zwingend davon abzuraten eine weitere Nisthilfe in Schmedenstedt zu errichten!

      Ich bitte um Verständnis.

      Für Rückfragen gerne auch telefonisch unter 01774281312.

      Viele Grüße
      Danny Baumgart

  2. Hallo Danny!
    Danke für die schnelle Antwort!
    Vor allem das fehlende Nahrungsangebot ist sicher ein Problem.
    Vor zwei Jahren hat sich hier z.B. ein Wiedehopf herumgetrieben,
    aber Mangel an Nistplätzen und an genügend (Groß)insekten hat
    sein Wiederkommen wohl verhindert.Und dann auch fehlende
    Partner, denn er war immer allein unterwegs (im gesamten Bereich
    des alten Dorfkernes habe ich ihn beobachten und rufen hören können).
    Trotz seiner Vorsicht konnte ich auch paar Fotos von ihm „schießen“.
    Mit freundlichen Grüßen
    Herbert

  3. Ergänzung:

    Vor allem das fehlende Nahrungsangebot ist sicher ein Problem,
    zumal ja auch noch einige Grau- und Silberreiher konkurrieren.

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